Ein Beamer schaut sich selbst im Spiegel an. Das projizierte Bild wird auf ihn selbst zurück geworfen, berührt den Spiegel, die Wand des Ausstellungraums und zeichnet seinen eigenen Schatten in die Projektion. Projiziert wird eine weiße Fläche, augegeben im gängigen Videoformat 16:9. In der Projektion sind Staubkörner und Luftbewegungen sichtbar.

I’m loosing it

 in Zusammenarbeit mit Julia Miorin, 2022,

Video im Loop, Beamer, Stahl, Lack, Schaumstoff, Textil, Folie, Ausstellungsansicht: Frappant Galerie, Hamburg

Eine Art Therapie-Liege lässt die Betrachter*-innenperspektive kippen. Das Video zeigt eine überlebensgroße Postkarte mit Katzenmotiv auf Raufasertapete. Langsam changiert das Bild zwischen Schärfe und Unschärfe.

Eigentlich ist alles gut.

Ein Stuhlkreis aus konventionellen Allzweckstühlen. Du setzt Dich auf einen freien Platz und ziehst Kopfhörer auf. Plötzlich bist Du inmitten einer Gesprächsrunde. Der Sound ist eine binaurale Stereoaufnahme, dies ermöglicht eine genaue räumliche Zuordnung. Du hörst Fragen, Antworten und Geräusche und kannst diese genau im Raum verorten und anderen Stühlen zuweisen.

Ausgangspunkt der Arbeit ist die Beobachtung, dass es unsere Generation von Außen betrachtet sehr gut geht. Die Generation Y genießt unglaublich viel Bildung, unser Wohlstand lässt viel Raum für Selbstverwirklichung und Optimierung und wir können reisen und haben schier unendliche Möglichkeiten unser Leben zu gestalten. Dennoch nehmen psychische Erkrankungen vor allem bei jungen Menschen extrem zu. Die reine Möglichkeitsflut an Informationen lässt kaum Raum für Identifikation und fordert permanente Neuanpassung und Selbstreflektion, gleichzeitig ist eine Kommunikation über Gefühle kaum vorhanden oder wird abgelöst von einer oberflächlichen digitalen Selbstdarstellung. Viele scheitern an ihren selbst gestellten und von außen eingeforderten Ansprüchen oder hadern mit Leistungsdruck und Überforderung.

Die Arbeit "Eigentlich ist alles gut." setzt dem einen Gegenentwurf der Kommunikation und Sensibilität entgegen. Ausgehend von der simplen Frage: „Wie geht es Dir?“ hören wir aus sieben Perspektiven eine ungewöhnlich ehrliche Konversation über Einsamkeit, Angst, Druck, Ichbezogenheit, Freiheit, Selbstzweifel. Ohne Wertung oder schnelle Besserungsvorschläge kommt eine Generation zu Wort.

Eigentlich ist alles gut.

2019, 7 Klappstühle, Mp3-Player, Kopfhörer, Audio: ca. 4 Stunden, Loop

o.T. (Fliege auf Audi)

in Zusammenarbeit mit Julia Miorin

2020, projizierte Digitalfotografie, Maße variabel

o.T.

2016, Video, 1:28 Min., Loop